In Nordrhein-Westfalen läuft derzeit im Regierungsbezirk Münster ein großflächiges Pilotprojekt zum Einsatz der App „Splint“, mit der sich die Förderplanung für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf digitalisieren lässt. Erste Ergebnisse stimmen optimistisch, dass die App Lehrkräfte bei dieser bürokratischen und aufwendigen Aufgabe entlasten und unterstützen kann.
Förderpläne auf Papier zu erstellen und aktuell zu halten, stellt Lehrer vor große Herausforderungen. Die Pläne enthalten sensible Schülerdaten, müssen für das ganze Kollegium zugänglich sein und gleichzeitig geschützt werden. In der Praxis führt dies oft dazu, dass die Dokumentationen zu selten für die pädagogische Arbeit genutzt werden.
Hier setzt die App Splint an, die von einem Berliner Start-up in enger Zusammenarbeit mit Pädagogen und Datenschützern entwickelt wurde. Sie ermöglicht eine kollaborative, effiziente und einfache digitale Förderplanung mit ansprechendem Design und Vorstrukturierungen. Über 9000 Lehrer in NRW testen die App nun bis Ende 2025.
Erste Rückmeldungen von Lehrern und Schulleitungen sind sehr positiv. 78 Prozent nutzen Splint gerne. Die App bietet Vorteile wie schnelle Zugänglichkeit im Alltag, Austausch im Kollegium und hilfreiche Auswahlmöglichkeiten. Verbesserungsvorschläge der Lehrer fließen laufend in die Weiterentwicklung ein.
Ziel ist es, ein praxistaugliches Tool zu schaffen, das den Arbeitsalltag erleichtert. Dass hier Pädagogen direkt mit Softwareentwicklern zusammenarbeiten, ist ein großer Vorteil. Das Projekt könnte wegweisend dafür sein, wie EdTech-Lösungen Lehrer sinnvoll unterstützen können.
Auch in Niedersachsen kommt Splint bereits flächendeckend zum Einsatz. Kultusministerin Julia Willie Hamburg berichtet von guten Erfahrungen bei der Lernstandserhebung und individuellen Förderung über alle Schulformen hinweg.
Gefragt sind innovative digitale Lösungen, die den stark belasteten Lehrkräften echte Entlastung bieten. Der hohe Bedarf und das positive Feedback zu Splint zeigen, dass das Projekt auf dem richtigen Weg ist. Es bleibt spannend zu sehen, wie die App sich bis zum Projektende weiterentwickeln wird und welche Verbesserungen sie für die Förderung von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf bringen kann.