Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen startet ein ambitioniertes Pilotprojekt, um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht zu erproben. An 25 ausgewählten Schulen der Sekundarstufe I sollen in den Fächern Mathematik und Deutsch neue Möglichkeiten des individualisierten Lernens mit Hilfe von KI getestet werden.
Ziel ist es, die mathematischen und sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. Dazu erhalten die Schulen Zugang zu leistungsfähigen KI-Sprachmodellen, sogenannten Large Language Models (LLM). Diese können beispielsweise unmittelbares Feedback zu Übungsaufgaben geben und so den Lernprozess unterstützen.
Das Projekt wird von einem Forscherteam der Universität Siegen wissenschaftlich begleitet. Die Experten für Mathematik- und Deutschdidaktik wollen zusammen mit den Lehrkräften geeignete Einsatzszenarien für KI im Unterricht entwickeln. Gleichzeitig sollen die Schüler von Anfang an zu einem reflektierten Umgang mit der Technologie angeleitet werden.
Die Chancen von KI für die Bildung werden zunehmend erkannt. Individualisierte Förderung, unmittelbares Feedback und neue interaktive Lernformate werden durch den Einsatz von KI möglich. Andererseits müssen auch ethische Fragen geklärt und Gefahren wie Betrug eingedämmt werden. Hier betreten die Schulen in NRW Neuland.
Der Bedarf an innovativen Lösungen für eine zukunftsfähige Bildung ist immens. Mit dem Pilotprojekt übernimmt NRW eine Vorreiterrolle beim Einsatz von KI in Schulen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Best-Practice-Beispiele auch anderen Schulen im ganzen Bundesland zugänglich gemacht werden. Bis KI flächendeckend im Unterricht ankommt, ist es zwar noch ein weiter Weg. Doch die Schulen in NRW machen jetzt einen mutigen ersten Schritt, um die Potenziale dieser Zukunftstechnologie für das Lernen nutzbar zu machen.