Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) Christine Streichert-Clivot drängt mit Nachdruck auf eine schnelle Einigung mit dem Bund für die Finanzierung des Digitalpakts 2.0. Bisher ist noch keine Lösung für die Aufteilung der Kosten zwischen Bund und Ländern gefunden. Streichert-Clivot betont jedoch, wie wichtig eine nachhaltige Finanzierung der Digitalisierung an Schulen ist.
Die KMK-Präsidentin sieht dabei insbesondere im Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) große Chancen für die Bildung der Zukunft. Bereits in der Grundschule sollten Kinder an den Umgang mit KI herangeführt werden, da diese Technologie mittlerweile den Alltag durchdringt. Digitale Bildung müsse als zusätzliche Kulturtechnik vermittelt werden, ohne die klassischen Basiskompetenzen zu vernachlässigen. KI biete auch für Lehrkräfte viel Potenzial, etwa bei der Unterrichtsvorbereitung durch den Einsatz intelligenter Lernplattformen.
Diese optimistische Sicht auf KI in der Bildung wird jedoch nicht von allen geteilt. Kritische Stimmen warnen vor den Risiken und Nebenwirkungen eines zu frühen und unreflektierten Einsatzes dieser Technologie bei Kindern. Es braucht Konzepte, die Schülerinnen und Schüler altersgerecht an KI heranführen und gleichzeitig vor Gefahren schützen.
Insgesamt steht das deutsche Bildungssystem vor der Herausforderung, die Chancen der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz zu nutzen, ohne bewährte Bildungsziele und -methoden über Bord zu werfen. Der zügige Abschluss der Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0 wäre dafür ein wichtiger Schritt. Parallel braucht es eine breite gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir Bildung im digitalen Zeitalter gestalten wollen.